Nach unserer gemeinsamen Rundreise, mit unserem liebgewonnen Auto, mussten wir unseren wilden Expeditionen doch mal ein Ende bereiten. Unseren Mazda hatten wir verkauft, den Plunder aus dem Auto (Campingequipment) sind wir losgeworden oder haben es in Hostels (Jugendherbergen) liegengelassen. Kristof ist zu den Fijiinsel, fuer eine Woche Urlaub, geflogen und ich war allein.
Die ersten zwei Tage, hatte ich so meine Probleme. Obwohl ich genug zu tun hatte und da ja auch mehr als genug Leute im Hostel “rumlungern“, hatte ich mich dann doch an Kristof ganz stark gewoehnt und irgendwie hatte ich das Gefuehl, dass er mir fehlte. Kein Wunder: 1,5 Monate immer zusammen unterwegs und die ganze Zeit ueber, keinen Grund zum Streiten oder fuer Meinungsverschiedenheiten...das war schon ganz schoen perfekt!
Die naeachste Etappe musste geplant werden: Meine Idee fuer die Zeit nach Neuseeland war, auf einer „Station“ (Farm) im Outback von Australien zu arbeiten. So hatte ich eigentlich die naechsten Tage genug zu tun, ne Menge Telefonnummern rauszusuchen und nen Haufen Telefonate mit Australien zu fuehren. Die Sache ist nur die, dass man nach einer Stunde Internet und Nummern notieren und dann noch nach ca. einer Stunde Telefonieren ganz schoen fertig ist (auch wenn’s nicht so viel klingt.). So entschied ich mich, da das Ganze doch laenger dauerte als ich dachte und ich zwar immer auf sehr nette Leute am Telefon stiess, die mir aber keine Arbeit anbieten konnten, fuer eine Weile die Umgebung von Christchurch unsicher zu machen.[Natuerlich hatte ich noch keinen Flug zurueck nach Australien gebucht, da ich ja noch nicht wusste wohin mich mein neuer Job bringen sollte.]
Das Dumme ist nur, wenn man damit zu tun hat, die naechsten Reiseziele herauszufinden, Touren und Aktivitaeten bucht, gute Hostels sucht...dann geht ganz schoen Zeit ins Land und die Suche nach einem Job geraet nicht in den Hintergrund, ist aber fuer eine gewisse Zeit erst einmal eingeschraenkt. Ich habe natuerlich weiter gesucht und habe bisher (03.04.) nur ein paar „Wir rufen dich an“-Erfolge. Die letzten 4 Wochen habe ich mich also noch ein wenig im Land vergnuegt.
Zu erst hatte ich mir ’Methven’ rausgesucht, da von dort meine erste „Herr der Ringe“-Tour starten sollte. Das ist aber eher ein Winter-Ski-Resort und so war ich allein in meinem Hostel. Hatte damit aber kein grossartiges Problem, da ich mich schon ganz gut mit meinen Trips den Tag ueber beschaeftigen konnte. Die „Herr der Ringe“-Tour und die Location wo die Tour einen hinfuehrte war mein absoluter Favourit und somit zahlte ich dann doch die 200 NZDollar und fuhr ca. 1,5 Stunden mit dem vierradangetriebenen Bus und 13 anderen „Herr der Ringe“-Fans raus ins Gebirge. Man bekam so manche Erklaerung zur Umgebung und auch zur Zeit der Dreharbeiten und den Darstellern im Vorraus und so verging die Zeit wie im Flug (hatten ja auch ein paar Stopps und umwerfende Landschaft um uns). Der Berg auf dem einst die „Goldene Halle“ von „Rohan“ stand ist wahrlich in einer fantastischen Umgebung untergebracht. Der erste Blick auf die Location war gigantisch und auch ein wenig mystisch, da der ’Mt. Sunday’ nur sehr weit in der Ferne und ein wenig im Dunst (des absoluten Strahlewetters ;-) ) lag. Ja das Wetter war absolute Sahne, totaler Sonnenschein, demnach perfektes Fotowetter! Nach Flussueberquerungen mit dem Jeep und einem kurzen Aufstieg standen wir dann auch oben. TOLL. Echt, und die Umgebung wurde nicht (wie in vielen anderen Szenen der Filme) einfach eingefuegt, sondern ist ‚for real’ dort und genau so wie man sie aus dem Film kennt (ich muesste natuerlich selber noch mal Bild mit Film vergleichen..).
Nach der Tour begab ich mich dann auf eine 2-Tages-Wander-Tour um ’Mt. Somers’. Ich startete 14:30Uhr am Nachmittag, da ich nur 3 Std. vor mir hatte. Dann traf ich mal noch 3 Leute am Anfang des Tracks und dann... und dann war Ruhe. Totale Ruhe. Die Huette, die ich dann bereits nach 2,5 Std. erreichte, war sehr neu, aber auch sehr ruhig^. Sie sollte mein „Dach ueber dem Kopf“ fuer eine Nacht sein. Da ich nun zeitig da war, die Sonne noch hoch am Himmel stand und ich noch immer gut zu fuss war, lies ich meine Rueckenbombe (auch Rucksack genannt) in der Huette, stiefelte einige Berge in der Umgebung hoch und stapfte der Sonne entgegen. Es entstanden super schoene Bilder und ich fand dann auch spaeter, als es dann doch ein wenig kaelter wurde, den Weg zur Huette zurueck. Die Nacht verlebte ich wieder einmal ~ruhig~ ;-) & allein und zog dann, nach einem Sandwish-Fruehstueck, frueh morgens (11 Uhr^) los, zu zweiten Teil des Trips. Fluesse, Taeler, Berge, schneebedeckte Spitzen in der Ferne, Wolken die langsam die Berge vom Tal hochkrochen und wieder einmal totale Stille. Niemand, da hatte ich mir schon meine Gedanken gemacht: „Was ist jetzt eigentlich, wenn ich mir hier was tue?“. „Wegblenden, nicht drueber nachdenken!“...als ich dann von dem noch immer (zu dieser Jahreszeit) heissen Hochplateau (vllt. 25 Grad und dick Sonne) hinab in Wolken und Wald stapfte passierte ich die zweite Huette auf diesem Track. Das Huettenbuch war, ja wie soll ich sagen, nicht einmal am vorherigen Wochenende stark gefuellt worden, doch wenigstens ein paar Wanderer kamen vorbei und schrieben sich ein...naja, aber an diesem Tag schien es wie ausgestorben dort oben, da war ich froh meinen MP3-Player zuhaben.
So... unten am Parkplatz, schon ein wenig kaputt nach ca. 4,5 Std. bergauf, bergab, angekommen suchte ich mir mal einen Partner, der mich wieder nach ’Methven’ mitnehmen sollte. Da waren, zu meiner Ueberraschung, schon ein paar Autos, aber ich wollte ja auf niemanden warten und so beschloss ich, die Zufahrtsstrasse Richtung Hauptstrasse runterzulaufen. Nach 25 min. nahm mich ein LKW-fahrer mit und dann spaeter noch ein Paerchen aus Japan, die nicht viel englisch verstehen zu schien, aber Wurst, ich bekam mein Lift und hatte auch noch ein paar nette Bekanntschaften gemacht.
Die naechsten 2 Naechte waren fuer ’Arthurs Pass’ bestimmt. Zwei Mal getrampt, einmal 3 deutsche Kerle und das andere Mal einen Christen (der mir die komplette Geschichte des Jesus’ erzaehlte), als Fahrer gehabt, kam ich in ’Arthurs Pass Village’ an. Uebrigens die hoechste Siedlung Neuseelands, nur so nebenbei. Traf dort eine Belgierin, ne New Yorkerin und noch eine aus den USA von irgendwo aus der Mitte ;-) und wir verprachten einen Wandertag miteinander. Zurueck kam ich dann wieder per Trampen.
Eine Nacht in ’Christchurch’ und bloss keine Muehdigkeit vorschuetzen. Weiter gings nach ’Hanmer Springs’! Wandern, Radfahren, Tontauben schiessen, Heiss-Wasser-Quellen. Das ist ’Hanmer’. Ach ich vergas einen Pubbesuch... ‚Hanmer’ ist nen cooles kleines Dorf, in dem man Einiges erleben kann. Und die Landschaft war mal wieder schick. Waelder, hohe Berge und blaue Fluesse...das war ein netter Aufenthalt.
~Ende erster Bericht Neuseeland~
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