Aber zuvor moechte ich erst einmal ueber das Wetter berichten, was hier so herrscht. Von meiner Mum hatte ich gerade erfahren, dass es erfreulicherweise Sommer in Deutschland ist und die Temperaturen bis auf 30 Grad hinauf schwappen (von Zeit zu Zeit, aber eben nicht, wenn Feiertag ist..wisst bescheid, noar^ ;-) ). Und das koennen selbst wir hier im norden Queenslands nicht topen. Bei uns sind wohlmoeglich 25 Grad tagsueber, doch besonders die sternklaren Naechte habens in sich! Dann sinken die Temparaturen bis auf den Gefrierpunkt und der Morgen (wenn wir unsere Arbeit um 6 Uhr frueh beginnen) ist immer schei**-kalt. Zudem starten wir manchmal frueh mit den Motorraedern und Quads und heizen ca. 40 min. mit 50 Km/h die Hauptstrasse der Farm entlang. Da hat man schon mal angefrorene Ohren! XD
Das ist aber wirklich nicht das, was ich erwartet hatte. Wenn man ans Outback denkt, dann denkt man eher an Hitze und Sonnenschein, doch auch der blieb uns fuer eine Woche lang gestohlen. Eine Woche hatten wir jeden Tag ein wenig Regen und keine einzige Sonnenstunde, da hatte man sich dann schon nach ihr gesehnt! Aber ein was gutes hat das "schlechte" Wetter doch: Die Naechte sind dann nicht so kalt! ;-) Dazu muss ich sagen, dass das Haus in dem Arbeiter schlafen, nur Holzwaende hat und mit Klimanlagen und Ventilatoren ausgestattet ist. Wenn es also zu kalt wird, gibts nur eine Moeglichkeit: Mehr Decken besorgen und warme Gedanken machen!
Wie ihr seht, hatten es die letzten Wochen wieder mal in sich. Ich hab wieder mal viel Rasen gemaeht (und das tw. 6 Std. am Tag...geht aber auch rum :-) ); wir haben einen Stier geschossen, gehaeutet, das Fleisch in Stuecke geschnitten, die Stuecken mit Gift gespritzt (dazu mussten die Fleischportionen erst einmal zu einer staatlichen Organisation gebracht werden, denn das Gift ist nur unter hoechster Kontrolle zu nutzen, da es auch fuer den Menschen gefaehrlich ist) und letztendlich 3 Tage lang im Busch verteilt! Das Ziel: Die Koeder dienen der Dingovernichtung (Dingo: austr. Wildhund), da diese sich zu stark vermehren.
Ausserdem hatte mein Boss und ich die Farm fuer 2 Tage gewechselt und dort ein paar Rinder getrieben und einen mega Hausputz hingelegt...jetzt aber zu den Bildern:[Diese koennen von nun an wieder in normaler Reihenfolge angeschaut werden..danke Technik...;-)]
VIEL SPASS!!! Das ist die Art des Recyclens! Da ist nichts mit recyclen! Aller Muell der anfaellt wird in ein Loch im Busch geschmissen. Und auch wenn es recyclebare Flaschen und Bierdosen sind, Kuehlschraenke, Sofas usw. - alles kommt an diesen Ort. Und als ich dann ein wenig stutzig wurde und fragte, was dann spaeter damit passiert und ob sie den Haufen irgendwann verbrennen werden, kam nur die Antwort: "Noe, das bleibt da!". Ohne weitere Kommentare. Mein Versuch den europaeischen Muelltrennungsstandart anzubringen, wurde in stricktem Schweigen abgeschmettert...KEINE CHANCE.
Eine andere Art der Muellvernichtung ist, alles brennbare in alte rostige Benzintonnen zu packen und hin und wieder mal zu verbrennen. Da interessiert es nicht, dass da nen haufen Folie und anderer giftqualmentwickelnder Plunder drin liegt...Danke fuer die Umweltfuersorge! :-)
Der musste sterben! Wie oben beschrieben, brauchten wir Fleisch fuer Koeder und da der Bulle ein wenig akressiv war und nicht mehr zur Zuechtung genutzt werden konnte (wegen gebrochenen Weichteilen ;-) ), fiel oder eher zielte man auf ihn!
Weniger blutig als ich dachte. [Nur so ne Idee: Falls ihr mehr Detail sehen wollt, einfach mal aufs Bild klicken, das macht es groesser.]
Ich beim noch warmen Fleisch schneiden...und immer in Faustgroesse....
Mein Chef Daniel kurz vor seinem...
Ich war total ruhig geblieben.... ;-)
Ob das schmeckt?!
Nur der Kopf behielt seine Haut...und extra fuer mich wurde die schon steife Zunge aus dem Maul des Bullen gezogen. Macht das Bild bisschen spektakulaerer - wisst ihr?!
Okay, wenn man sonst nichts zu tun hat, dann versucht man halt ein paar Bahngleise in Stuecken zu "schweissen" (?!). Voll krasse Arbeit, da Bahnschienen eben verdammt schwer sind und auch wenn es nur 40 cm Stuecken sind...Wofuer braucht man dann diese hundsschweren Stangen? Ich sags euch: Die werden hin und wieder fuer den Zaunbau verwendet, um wirklich massive Zaunspfosten in wasserreichen Gegenden zu erhalten.
Ich, voellig verdreckt, in Arbeitsklamotten nach getaner Arbeit.
Mal was Alltaegliches.
Einer der unzaehligen Daemme auf unserem Farmgelaende. Ueberall verstreut, selbst in den unmoeglichsten und fasst unzugaenglichen Regionen, dienen sie der Wasserversorgung von Rind und eingigen Wildgtier.
Oho, man sieht, auch hier gibts Berge...und nicht zu wenig. Unterhalb davon seht ihr Daniel mit dem Quad. Augen ausfahren! :-p
"Baits" sind Koeder und diese Warnschilder sollen Jaeger und Arbeiter davor warnen, ihre Hunde rauszulassen, denn die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass auch diese die Koeder fressen.
Die immer neugierigen Rinder...wirklich verdammt interessiert, was wir gerade machen.
Wieder mal ein staubiger Martin.
Aufraeumen mit dem Bagger.
Grashuepfer! Aber Achtung, diese Genossen sind 15 bis 20 cm lang und springen extrem weit. Mein Kumpel Jacko hatte natuerlich nichts anderes zu tun, als mir son Getier ins Bett zu schmeissen...das war nen Spass!
Jap okay, sorry fuer die Bildqualitaet, doch ich hab kein anderes Bild davon. Ich wollte es euch aber nicht vorenthalten! Links die Planierraupe, die unsere Strassen auf der Farm erneuert und dahinter sein angehangener Jeep. So faehrt Tim, der Fahrer, 2 Stunden lang auf der Hauptstrasse Richtung Charters Towers (da er keinen Transporttruck fuer diesen Tag bekommen konnte).
Niemals moeglich, doch doch passiert! Eine Ampel auf diesem Highway - unglaublich! Aber nur, wenn die Strasse ausgebessert werden muss.
Die Familie und Arbeiter auf der "Wombiana Station" am Abendbrottisch. Rechts Daniel mein Chef; links ein anderer Arbeiter und im Hintergrund Daniels Bruder Michael mit Familie. Alle uebel lustig drauf und es gibt immer was zu erzaehlen und zu lachen. Ich habe die 2 Tage auf der anderen Farm wirklich genossen.
Einer der Soehne.
Spinne. Was soll ich anders sagen, doch ob sie giftig ist,.....?
Seht ihr das kleine Ding da auf dem Boden?! Niemand wuerde in Europa Angst vor so einer kleinen Schlange haben, hab ich ihnen natuerlich gleich erzaehlt. Doch mir wurde dann eher in Aufruhr und Panik zugesteckt, dass das eine der Giftigen ist. Okay, ein Biss fuer die Kinder waere dann sicher fatal! Die musste dann natuerlich auch sterben.... *heul* ;-)
Hey Martin,
AntwortenLöschensehr interesannte Fotos.
Bei dem Ampelfoto sieht es so aus, wie ob die Frontscheibe nen ziemlich großen Riss hat - ist das normal?
Schätzt du jetzt das Fleisch was du isst mehr, wenn du weißt wie mühsam es ist, es herzustellen?
Und ach so zu den Bergen - welche Berge bitte? Ich seh da nur kleine Hügel :-P
Viele Grüße aus den Alpen sendet
der Norman Carl