Montag, 18. Mai 2009

Cattle Station and my new job in pictures

Hey, da bin ich wieder. Heute mal ein kleiner Einblick in meine neue Arbeit in Bildern (bitte wieder von unten anschauen).

Meine Arbeit gefaellt mir super gut und obwohl wir jeden Tag von 6 Uhr frueh bis 6 Uhr abends arbeiten, wirds nie langweilig. Wir treiben Rinder von einem Gehege ins andere, fahren dabei Crossmotorraeder und reiten Pferde; sind unterwegs und bauen und flicken Zaeune, geben diesen neue Tore und geniessen immer ein wenig Wildnis um uns herrum.
Die Arbeit ist echt toll und ich freue mich hier zu sein. Die Leute auf der Farm sind sehr nett und immer fuer einen Spass zu haben. Wir sind 3 regulaere Arbeiter auf 2 Stations. Sonst kommen immer Hilfsarbeiter in stressigen Zeiten, wenn viel zu tun ist oder Jobs tun sind, die wir nicht uebernehmen koennen. So ist zum Beispiel gerade ein gemietetes Baufahrzeug auf unserem Gelaende, was die zerstoerteen Strassen von der Regenzeit, flickt und ausbessert. Sonst gibt es immer wieder Jaeger die von Farm zu Farm fahren, sich die Erlaubnis vom Chef holen und dann Rehe, Wildschweine, Kangaroos und Dingos schiessen. Aber wenn man sie fragt, sind es auch meist "nur" Arbeiter, von anderen Stations, die in ihren freien Tagen ein wenig Spass haben wollen und sich Tier fuer zu Hause schiessen, um die ein oder andere Fleischmahlzeit zu geniessen.
Es ist immer wieder interessant neue Leute zu treffen, ich verstehe alles gut, doch ist es ein wenig eine andere Welt, da sogar manche von den Truckerfahrern, noch nicht einmal Lesen und Schreiben koennen..und dieser Fakt hatte mich schon ganz schoen umgehauen!
Sonst mache ich mich gut und vorallem von meinem Reitstil ist mein Chef hoechst beeindruckt. Er sagte: "I'm really impressed Martin!" Und das soll schon was heissen. Die Arbeit macht riesigen Spass und vorallem mit dem Pferd ist das nen mords Gaudi. Mittlerweile gehts auch schon ganz gut mit dem Gallopp und das ist ein wahnsinniges Gefuehl, wenn man mit dem Pferd ueber die endlosen weiten Brescht. Die Rinder mit lautem Gebruell zu treiben und zusammen zu halten ist immer ein Kick und schon jetzt ist die Arbeit ein weiterer Teil meiner Reise geworden, an den ich mich ganz sicher am meisten erinnern werde. Staedte sind nur Staedte, doch die Natur und deren Faszination ist etwas, was sich nicht so schnell vergessen laesst.

Ich hoffe, dass es euch daheim gut geht und ihr euch immer an meinen Blogeintraegen erfreut. Es macht mir ebenfalls riesigen Spass, euch einen Einblick zu geben und so einen Teil meines derzeitigen Lebens rueberzusenden.
Freu mich auf nette Kommentare.

Euer Martin

PS: Und jetzt macht euch ran an die Bilder!!! Im Hintergrund seht ihr Berge...das sind Teile der 'Australian Great Mountain Range'...und unsere Farm ist da mittendrin gelegen. So gibts immer was zu gucken und kein Teil der Station ist gleich der der anderen. Berge, Fluesse, Waelder, Zaeune, Rinder, Kangaroos, Emus, Dingos, weggesackte Strassen (regenzeitbedingt, denn dann ist hier alles ueberflutet, es entstehen breite Fluesse und es ist teilweise unmoeglich von einem Ende andere Ende der Station zu gelangen...einfach zu viel Wasser...aber das ist schon wieder 2 Monate her)... Eines der nicht alzu kleinen Taeler und Wasserlaeufe die die Waelder der 'Spyglass Station' durchziehen. Ganz spektakulaer anzusehen. Selten zu sehen, doch manchmal hat man Glueck welche zu gesicht zu bekommen und ich habe sogar einige der seltenen Fotos eines "Dingos" geschossen. Termitenhuegel, hart wie Stein und immer was los. Termiten sind wie Ameisen und bauen diesen Huegel ueberall wo man hinschaut. Im kniehohen Grass ist das natuerlich manchmal gefaehrlich, wenn so mit seinem Motorrad durchs Grass streift. Um jeden Daheimgebliebenen zu beruhigen: Wir fahren nur Schrittgeschwindigkeit und koennen so diese Brocken noch orten. Kein Thema. Alles laeuft ziehmlich langsam und immer auf Sicherheit bedacht ab. Falls man mal zu lange braucht, um nen Job zu erledigen, wird einem nicht gleich der Kopf abgerissen. Die Grundregel ist: Halte das Equipment und dich selber ganz! Reiss nicht aus! Diese Kerle gibt es zu Hauf da draussen und es vergeht kein Tag, an dem wir keine Kangaroos zu gesicht bekommen. Unterwegs mit Schweissgeraet und allen anderen Utensilien, die wir brauchen, um die gebauten Zauntore dann auch in den Zaun zu verbauen. Orangen und Zitronen wachsen dort ohne Probleme. Schickes Exemplar. Und hin und wieder mal ein Wasserbehaelter. So sieht es im Busch aus. Baeume, Baeume, Baeume...nicht so langweilige Steppe wie man immer denkt....kommt aber ganz auf den Ort an. Wir sind ja nur 150 km von der Kueste entfernt....weiter im Norden und im tieferen Outback bekommt man dann doch mehr Wueste zu sehen. Wilde Emus... Mein Liebster..cooler, aufgeweckter Hund...einfach nur total toll. Stundenlanges Baeume saegen kann anstrengend sein....deshalb machen wir das ja auch immer nur fuer 4 oder 5 Stunden.. ;-) Tanklaster bringt neuen Sprit. Niedliche Welpen...immer um einen herum. Ja, auch das gehoert zu meinem Job...ich beim Metallstangen saegen, die fuer die Zauntore vorgesehen sind. Der Frosch, der die herunterhaengende Waescheleine sehr attraktiv fand und sie sofort anknabbern musste. Hab ihm dann ca. 10 cm Strick aus dem Rachen gezogen, doch ne Prinzessin ist er dann doch nicht geworden... :-( Und bevor es hier zu unnoetigen Fragen kommt, Nein der Kerl ist nicht giftig und es gibt auch nicht allzu viel anderes Getier zu sehen, was giftig ist. Mir wurde berichtet, dass es einige Schlangen da draussen gibt, doch verschwinden die, wenn man durchs Grass streift und Bodenvibrationen produziert. Der Chef hat mir gesagt, dass er noch nie von einer gebissen wurde und er arbeitet bereits einige Jahrzehnte auf Farmen im Outback. Die Jungs beim Zauntore bauen...und ich durfte so einiges mithelfen... Ich fuer 2 Tage auf dem Rasenmaeher. Meine Haushaelfte, mein Bett, mein Reich.... Da droht einem kleinem Schweinchen der Tot. Alles auf Band, vom Aufschlitzen, Ausnehmen, bis hin zum "fertigen" Fleisch, was wirklich aussieht, wie als wuerde aus dem Supermarkt kommen. Ist eben eine andere Welt da draussen, aber gerade das reizt und ist nicht wirklich so hart wie man immer denkt. Auch wenn Jacko (die Person mit dem Gewehr) dem Schwein den halben Kopf mit der Shutgun weggeschrotet hat...sieht uebel aus, klinkt im Bericht voll krass und ist in Wirklichkeit, jap ziehmlich uebel anzuschauen...aber das ist Normalitaet...wie kommt man sonst zu seinem Essen? Unser Schlafhaus. Ich und ein anderer Arbeiter teilen uns dieses huebsche Haeuschen...Nur ein funktionierendes Licht, kein Licht auf Klo oder in der Dusche, aber sonst ist alles guuut. ;-) Und der Elektroniker ist schon seit Wochen versprochen...hehe...aber passt schon. Enge "yards"...da ist das Gerammel gross! ROAD TRAIN: Dicke Maschine, 3 Anhaenger, 192 Rinder und ueber 100 Meter lang. Das sind sie! Jeder will sie ein Mal aus der Naehe gesehen haben und die die an Australien denken, bekommen sofort das Outback und eben diese riesigen LKW's in den Sinn. Wir treiben die Rinder von weit her zusammen, bringen sie in enge Gehege und pressen sie in die 'Road Trains'. Dann werden sie nach 'Townsville' gefahren, wo sie verschifft werden und dann ihre lange Reise nach Asien beginnen. Erster Kontakt! -Roadtrains of Australia-

2 Kommentare:

  1. Das scheint wirklich Australien zu sein, wie Du es kennen lernen wolltest.
    Übrigens war Raimo der Meinung, das Du den Kuß beim Frosch vergessen hast. Da hätte er sich bestimmt in eine Prinzessin verwandelt. Alle anderen Kommentare lasse ich hier lieber weg.
    Bis demnächst Deine Mutsch

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  2. Hallo Martin, wenn du den kleinen grünen Freund doch noch küsst, pass auf, dass es kein Prinz wird ;-). Deine Fotos sind echt super! So viele niedliche Tierchen, die man hier nur im Zoo sieht - nur leider noch kein Pferd dabei. Bitte mal ein australisches Pferd für Marlene ;-. Dirk hat schon Bedenken, dass Du vom Radl aufs Pferd umsattelst, freut sich aber schon auf schöne Touren mit Dir. Lass es Dir gut gehen,
    viele Grüße, Marlene + Dirk

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