Mittwoch, 15. Juli 2009

Veraenderung ist im Anmarsch

Wie schon angekuendigt, hatte ich meine Arbeit auf der Station nach 2,5 Monaten beendet.

Es waren fantastische Wochen, die ich auf keinen Fall missen moechte. Die Bilder und Impressionen werden mir mein Leben lang im Kopf bleiben! Es war der Wahnsinn! Die Arbeit schien fuer mich wie gemacht. Nach einer Woche ( & es ging gleich in der ersten Woche mit der zeitigst moeglichen Fruehstueckszeit los, die man ueberhaupt erleben kann) 5 Uhr Fruehstueck und harter, langer und staubiger Arbeit in den Sortierkaefigen, hatte ich mich auch daran gewoehnt. Die folgenden Wochen gabts immer etwas anderes zu tun und es wurde nie langweilig. Wie ich von anderen Backpackern zuvor gehoert hatte, dass man auf solch einer Farm am Abend vor Langeweile umkommt, hatte sich in keinster Weise bewahrheitet! Von Frueh bis spaet wurde gearbeitet, dann gabs 7 oder manchmal 7:30Uhr am Abend Abendbrot und es wurde gequasselt und sich ueber den vergangenen Tag und das Bevorstehende unterhalten. 8 Uhr gings dann zurueck in die Arbeiterunterkunft (ueber den Hof), man musste dann vielleicht noch seine Waesche waschen, wollte noch ein paar Seiten aus seinem Buch lesen, ich machte hin und wieder mein Training (falls der Tag nicht zu hart war) und dann gings bestenfalls 9 Uhr mit seinem noch nicht ganz vollstaendig verdauten Essen im Magen ins Bett. Und frueh, zu sehr arbeitsreichen Tagen, wieder zeitig raus.
So ihr seht, ein 'Stockman' hat nicht viel Freizeit, und wie schon beschrieben, werden selbst am Essenstisch Themen in Richtung Arbeit gewaelzt. Aber alles kein Problem: Die Leute die dort arbeiten, lieben ihren Job einfach und fuer sie ist er ihr Leben! Was mich am Anfang noch ein wenig gestoert hatte, wurde dann zur Selbstverstaendlichkeit. Man macht sich eben auch noch nach Arbeitsschluss Gedanken ueber sein Tun auf der Station, man lebt ja schliesslich auch auf Arbeit....

Zum Ende hin muss ich sagen, dass, wenn ich zurueck denke, mein erster Arbeitstag Ewigkeiten zurueck liegt (ist ja schliesslich auch 2,5 Monate her), doch, wenn ich dann darueber nachdenke, dass es tatsaechlich 10 Wochen waren, bin ich kurz still, gehe in mich und merke, dass die Zeit wie im Rausch vorbei ging. Immer was zu tun zu haben, nicht viel Zeit zu haben, um ueber das Erlebte nachzudenken, bedeutet zwar, dass es nie langweilig wird, aber auch, dass man gar nicht merkt wie die Zeit vergeht. Die Zeit war es wert, doch rasste sie an mir vorbei, so wie man manchmal einen Tag dahin fliegen sieht...

Und jetzt noch ein paar letzte Bilder, bevor ich dann im naechsten Eintrag von 'Alice Springs' & Co. berichte! Viel Spass und bis zum naechsten Mal, aus dem noch tieferen OUTBACK! Normaler australischer Toilettenzustand mit staendigen Bewohnern. Arbeiterquartier auf Wambiana Station. Jacko und der Aufenthaltsbereich vor dem Arbeiterquartier. Ein paar mehr Freunde. Die Alten wurden verkauft und neue kleine Kerle herbeigeschafft. Niedliche Kuecken unter der Waermlampe. Auf den Farmen wird kein Muell recycled und auch die alten Arbeitsautos und Trucks werden nicht entsorgt und so stehen diese auf einem wilden Stueck der Station im hohen Gras und rotten vor sich hin. Aber gut fuer ein kurzen Streifzug durch die Geschichte. Mir hat man erzaehlt, dass ein paar von den Oldtimern sicher zurueck von 1940 sind...sehr sehr schick. Ja, da bin ich endlich mal auf nem Motorrad zusehen. Aber ungluecklicherweise waren wir an dem Tag mit ca. 8 Leuten unterwegs und so bekam ich dann das kleinste und ein wenig unterpowerte Motorrad. Wird wohl nur ne 125er gewesen sein und das sieht man nicht nur an der Groesse, nein, man merkt es auch im Gelaende. Das Teil geht dann schon einige Male aus, wenn man nicht mehr Gas gibt...aber fuer einen Tag war das kein Problem...sonst fahren wir 250er und einer der Arbeiter hat sogar ne 600er..beeeebeeeebeeee....Power hat das Ding...nice nice nice. Zwei wartende WOOFER (arbeiten fuer Bett und Essen) auf unseren Quads. Und da kam wieder einer. Landete und schwupps sass der Martin drin! Das ist eines der leichtesten Hubschrauber der fuer das Rindertreiben verwendet wird. Wiegt ca. 600 kg und verbraucht 15 Liter Sprit die Stunde. Nicht viel fuer die Kunststuecke die die Piloten damit machen. 'Smoko' oder auch 'Brunch' an einem doch nicht zu verachtenden Plaetzchen. Ja, die Wasserdaemme haben schon was. (im Hintergrund: Der Boss, Eigentuemer der 4 Stations & Vater der auf den Station arbeitenden Soehne; im Vordergrund: Michael, einer der Soehne und Chef der Wambiana Station) Lagune auf der Wambiana Station. Drecksarbeit! Hin und wieder muss man eben auch mal saubermachen. Jim und Sam im sogg. 'Dip'. Das ist der "Pool", durch den die Rinder gescheucht werden, um desinfiziert zu werden. Mhhh...eine Woche zuvor bin ich da mit dem Pferd runter, doch mit dem Quad?! Doch am Ende hab ich es dann doch geschafft. Ohne Kommentar. Morgenfrost in den Sortiergehegen ('Yarden'). Komischaussehendes Rind. Muss ne Kreuzung mit nem Alien sein. ;-) Alle zusammen beim ueberlegen wie heute Sortiert wird. Aengstliche letzte Schritte eines Rindes, kurz vor dem Absturz ins kalte Nass ('Dip'). V8 Supercar Race in 'Townsville' und dazu ein paar nette Ausstellungsstuecke. Das ist ein schickes Exemplar der weltbekannten MUSTANG's und gar nicht so teuer. Voll restauriert und in bestem Zustand fuer 50 000 AU$, das macht dann umgerechnet gerade mal 25 000 Euro, da koennte man doch schwach werden oder nicht??! Und endlich hab ich eins erwischt. Die Polizeiauto's Australiens. Gab es auch bei euch den Schweinfloh? Rockt! Kommt mir schon ein wenig amerikanisch vor, doch ist es auch hier typisch solche Autos zu fahren und umzubauen....Der Genosse hier hatte 5 von denen in seinem Vorgarten stehen, aber ueber den Zustand moechte ich dann nicht unbedingt sprechen (ihr seht schon das Beste).

Bis spaeter dann.

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