Eines Tages kam ein Franzose daher....
Wir schlossen Freundschaft und bewaeltigten so manches Abenteuer!
Hehe, ja so war das. Am Samstag sah ich einen vollbepackten jungen Mann in Richtung YHA Hostel stapfen. Er hatte einen Jackaroo- (austral. Cowboy) hut auf dem Kopf und sah recht geschafft aus.
Ich kuemmerte mich erst nicht weiter um ihn, doch dann kam alles ganz anders...:
Ich ging auf unser Zimmer und ploetzlich stand er da! Ein Grinsen im Gesicht und mit franzoesischem Dialekt beim Erzaehlen. Schnell wusste ich: "Der Typ ist nicht uebel!" Er kam tatsaechlich aus Frankreich und zwar um genau zu sein aus Toulouse. Wir quasselten eine Weile und er erzaehlte mir, dass er 3 Monate auf einer Farm als Jackaroo gearbeitet hatte, dann mit seinem 15 Kilo Rucksack 150 Kilometer durchs Land gewandert ist und nun hier in Newcastle 3 Tage "Urlaub" macht. Ich dacht nur: "Was geht denn bei dem Kerl ab?" Krass, okay...wir tauschten ein paar Erfahrungen aus (er konnte da sicher mehr erzaehlen) und ich sog die Informationen wie ein Staubsauger auf! War das unglaublich. Die Farmarbeit war genau das, was ich auch bald machen wollte. Unfassbar toll....also, er wohnte nun 3 Tage mit bei uns im Zimmer und da wir uns so gut verstanden (klar, immer auf englisch verstaendigt - wobei er ganz schoen gut deutsch konnte), machten wir die Gegend zusammen unsicher!
Samstag gings dann auf in die ortsansaessige Brauerei "The Brewery" mal richtig abzappeln! Die Brauerei ist heute keine Brauerei mehr, sondern eher ein Musikclub mit Bar in der sich jeden Tag Studenten und Arbeiter treffen - also genau die Lokation, in der wir uns wohlfuehlen!
Fuer den naechsten Tag, den Sonntag, hatte ich eine 'Sandboarding Tour' nahe 'Port Stephens' gebucht. Sebastian, am vorigen Tag auch mit in der Brauerei gewesen, war an dem Tag ganz schoen schnupfig zu mute und so sind Francois und ich, nach meiner Arbeit im Hostel und einem kraeftigen 'lunch' in Richtung Bikeshop aufgebrochen, denn wir mussten ja noch unseren liebgewonnenen VAN abholen. Gesagt - Getan, waren wir auf dem 'Pazific Highway' nach 'Port Stephens'.
Jedoch sind wir sehr spaet los gefahren und daher hab ich dann ganz schoen aufs Gaspedal druecken muessen (natuerlich nur so schnell, wie es die austral. STVO erlaubt ;-p ), um noch rechtzeitig bis 3:30 Uhr am "Four Wheel Drive" (4WD) Parkplatz anzukommen und die letzte Fahrt zu erwischen!
Ich dachte jedenfalls nicht, dass es tatsaechlich so weit weg ist....sind dann nach einigem Suchen in der korrekten Stadt angekommen, nur konnten wir die Zufahrt nicht finden. Ich, aufopferungsvoll auf die Strasse gehuepft und eine nette junge Frau gefragt, hatten wir dann die Information die wir brauchten, nur muss diese natuerlich auch richtig verarbeitet werden...sind dann dummerweise in ne falsche Strasse eingebogen (und es war schon 3:35 Uhr) und dann noch ne ganze Weile in etlichen Querstrassen rumgeirrt. Letztendlich fanden wir dann doch den direkten Eingang, knallten unser Auto auf den Parkplatz und rannten zur Busstation!
Dort angekommen, hatte der Bus gerade seine letzte Tour beendet und wir sprachen nun mit dem Busfahrer, wann meine Buchung anlag (okay, wir mussten zugeben, dass wir zu spaet waren, aber...). Komischer Weise hatte Nick, der Hostelmanager, meine 'Sandboading Tour' fuer 12 Uhr mittags gebucht [komisch, denn gerade er muesste ja eigentlich wissen, dass ich um die Zeit gerade meine Arbeit im Hostel beende] und nu gabs 2 Probleme: Buchungszeit und die momentane Zeit...nuja, aber wie die Australier so sind, haben sie nicht lange gezedert und uns zwei in den Bus eingeladen! Francois hat noch nen Ticket nachgezahlt, da er nicht gebucht hatte und ab gings auf die Duenen. Das war nen Gaudi, sag ich euch!:
Ca. 10 min. mit den 4WD-Bus auf und ab durch die Duenen, die sich uebrigens gleich an den Strand anschliessen, und dann ham se uns an ner hohen Duene abgeladen, uns Sandboarding-Bretter rausgegeben und gesagt: "Take the time." - was so viel heisst wie: 'Nehmt so viel Zeit wie ihr braucht.' - oder einfach: 'Lasst euch Zeit!' Sind dann einige Male die Duene runter geheizt und haben nen riesen Fun gehabt. Zuvor hab ich mir eigentlich vorgestellt, dass man sich,
wenn
man ueber den heissen Sand mit seiner Haut rutscht, verbrennt, aber dem war ganz und gar nicht so. Der Sand ist so fein und weich, dass es einem auch danach nichts ausmacht, wenn man von oben bis unten voll Sand ist und diesen dann auch noch in seinen Hosentaschen mit nach Haus traegt - hehe. Hatte mich kurz zuvor auch noch satt mit Sonnencreme eingeschmiert, so dass der Sand noch besser haften blieb...hey, NO WORRIES!!! - danach gings ab 'by Stockton Beach' ins Meer, sich wieder rein waschen! Herrlich da drueben in der Naehe von 'Nelson Bay' und 'Port Stephens'!
Letztendlich hatten Francois und ich einen Tag spaeter Kopfschmerzen und ich bekam noch Schnupfen dazu....naja, da war die Kombination Wueste-kaltes Meer vielleicht doch nicht so gut.... ;-) - aber toll und super schoen wars alle mal und das war es doch wert oder???
Mir gehts mittlerweile wieder ganz gut, nur der Schnupfen hat sich festgesetzt. Wird schon...
Francois ist jetzt schon wieder 4 Tage von Dannen, aber wir haben Mail-Adressen ausgetauscht und wollen weiter in Kontakt bleiben! Er wohnt in Toulouse, das liegt im Suedwesten von Frankreich - doch die Eltern haben eine Wochenendhuette in der Naehe der deutsch-franzoesischen Grenze...vielleicht ist das eine Chance sich mal zu treffen (ist ja nicht soo weit weg)!? Wir werden sehen.
Auf jeden Fall waren das 3 unvergessliche Tage und ich freue mich jetzt schon auf das naechste Abenteuer!
MfG
Martin und der jetzt schon wieder in Frankreich seiende Francois!